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Lang lebe die Taskforce!
Willkommen in der Taskforce
Es ist Freitagabend 20 Uhr, der Lieferservice bringt eine Großration verführerisch duftender Pizza, die hungrige Entwickler in Windeseile verschlingen. Kaum sind die Kartons leer, starten sie die nächste Runde zur Fehlerbehebung in der Software. Der Programmstand muss heute noch fertig werden, denn der Test steht an. Zudem ist die Planung für den Samstag fällig, schließlich soll am Morgen gleich hoch produktiv gestartet werden. Das geht bereits seit Monaten so, und man sollte meinen, dass ob dieses Einsatzes die Motivation in den Keller geht. Doch das Gegenteil ist der Fall. Nach wie vor werden die Ärmel mit Elan hochgekrempelt und sehr fokussiert gearbeitet. Willkommen in der Taskforce!
Anlässe für Taskforces gibt es regelmäßig und mehr als genügend. Bei Software sind es beispielsweise Features, die partout nicht fertig werden, oder unendlich lange Fehlerlisten, die nicht kürzer werden. Ansonsten mag es um einen Stau von Baumängeln gehen, um immer und immer wieder überschrittene Terminpläne, um eine Armada von Kundenreklamationen, um eine sprpunghaft angestiegene Mitarbeiterfluktuation, und und und.
Vorbild für Normalität?
Was macht Taskforces so attraktiv, dass Menschen Abende und Wochenenden opfern, um kritische Projekte voranzubringen? Im Kern sind es drei Elemente:
- Ergebnisfokussierung: Was nicht zur Lösung führt, wird verändert. Planung und Umsetzung erfolgen in kurzen Zyklen, Abarbeitung und Resultate werden eng verfolgt. So verhindern alle Beteiligten, dass das Rennen in eine falsche Richtung geht.
- Geschwindigkeit: Jeglicher unnötige Ballast wird über Bord geworfen und Entscheidungen zügig getroffen, ganz ohne basisdemokratisches Herumeiern. Ressourcen stehen Vollzeit zur Verfügung und nicht in „Alibi-Quäntchen“.
- Zusammenschweißen: Ist es anfänglich die Angst davor, nicht fertig zu werden und sich zu blamieren, die das Team eint, so wird daraus mit der Zeit Begeisterung über die erzielten Fortschritte. Das schafft Verbundenheit und füreinander Einstehen – eines der Merkmale von Hochleistungsteams.
Leider „vergessen“ die meisten Unternehmen und Projektteams diese Fähigkeiten wieder, sobald die Taskforce vorbei ist. Daher mein Rat: Übernehmen Sie diese Vorgehensweisen in Ihre normale Projektarbeit. Denn die Effektivität und Effizienz von Taskforces gibt es auch im Normalbetrieb, dort jedoch deutlich entspannter und ohne verlorene Wochenenden.
In diesem Sinne gilt: Lang lebe die Taskforce!